Die Sonneninsel Usedom ist gesegnet mit bodenständigen Produkten von besonderer Güte und Geschmacksbrillianz. Das weiß man auch in anderen Regionen zu schätzen und so liegt es nahe, dass man hervorragende Dinge vereinigt.

Die Mannschaft (v.l.) Wetzel, Woltersdorf, Lübke, Mantovani, Großpietsch, Rütze, Schöning

Die Mannschaft (v.l.) Wetzel, Woltersdorf, Lübke, Mantovani, Großpietsch, Rütze, Schöning

Da kam kein geringerer als der Bundespräsident selbst zu Hilfe, denn er besuchte beide Regionen und zwei seiner Protagonisten, die Seebrücke Heringsdorf und das Weingut Pawis in Zscheiplitz bei Freyburg an der Unstrut. Zwei authentische Orte des guten Geschmacks. Beides vielleicht schon deutschlandweit bekannte Vertreter ihrer Destinationen. Sie zu verbinden war für die ehemalige Weinkönigin Christine die I. von Saale-Unstrut (1986), ein leichtes Unterfangen, denn Winzer essen gern und Köche trinken gern, außerdem sind ihr beide bestens vertraut.

 

„Wir freuen uns auch über Genuss-Orte in unserer ehemaligen Heimat, dem Weinanbaugebiet Saale-Unstrut. Immer bleiben wir durch Familienbande und Genussfreudigkeit mit dem Landstrich verbunden. Eine besondere Freude war uns deshalb die Planung der Gourmetveranstaltung „Unstrut trifft Usedom“, für den 4. April 2009, ein Galadinner der besonderen Art.“ (Christine die I.) Jegliche Planung beginnt mit einer Idee und einem leeren Blatt Papier und sucht die fachliche Kompetenz der zukünftigen Akteure. Dabei stand die Genussvielfalt pommerscher Lebensmittel in Korrespondenz mit den mineralischen Weinen von Saale-Unstrut im Fokus der kreativen Entwicklungsarbeit.

Die verbindlich-harmonische Arbeit der ideenreichen Gestalter, Kerstin Pawis für das Weingut, Sven Großpietsch, ein bescheidener Kreativer der weißen Zunft, für das repräsentative Menü und Gerald Wetzel für das gesamte Ensemble (Produktion, Präsentation und Regie). Sechs Köche, sechs Gänge einer Speisenfolge mit mehr als 20 Komponenten mussten in allen Einzelheiten harmonisiert werden. Zuerst das Menü nach allen Regeln der Menükunde (Einmaligkeit der Rohstoffe und Zubereitungsarten, Farbspiel, Mengen, Anrichteweise und Darbietungsformen, Korrespondenz mit den 14 verschiedenen Getränken) und der Dramaturgie des
gesamten Abends.

Autoren der original pommerschen Speisenfolge und dessen Gestaltung waren:

die original pommersche Speisefolge

Die original pommersche Speisefolge

Sven Großpietsch, Marcus Lübke, Gerald Wetzel und in Plattdüütsch Enno Großpietsch. Dieses Menü repräsentiert die Region auf trefflichste Weise in all seinen Bestandteilen. Mit der gedanklichen Einstimmung der Gäste durch die Themenwahl, die Internetpräsentation auf der Homepage des Weingutes, die Rechnungsbeilage und die werbliche Präsenz der Kaiserbäder vor dem klösterlichen Veranstaltungsgebäude wurde eine erwartungsvolle Neugierde geschaffen.
Erschienen waren interessierte Laien, neugierige Kollegen und geschulte Gourmets u.a. der Zscheiplitzer Weingilde, ein Teil der Weinbruderschaft von Saale-Unstrut.
Alle mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an die geschmackliche Seite der Speisen, an ihre Harmonie mit den ausgewählten Spitzenweinen und den erstmalig dazu passend ausgewählten Mineralwässern. Die Speisenfolge bestand ausschließlich aus kleinen Kunstwerken, ein Höhepunkt jagte den anderen. Die Teller waren immer leergefegt und die Gläser beständig ausgetrunken. Trotzdem blieb da ein besonderer Wunsch, ein kleines unstillbares Verlangen zu den süßen Varianten des Quarkdesserts. Zu Krem im Schokoladenspitz, Halbgefrorenem
und fruchtigem Auflauf passt neben einer hervorragenden Beerenauslese auch in Sachsen-Anhalt ein wunderbarer Kaffee. Eine Kaffeestimmung im Vorraum des Veranstaltungssaales, die nur den Sachsen gelingt, charmant bereitet von Frau Manuela Weiß, denn manchmal muss er auch „scheen siese sinn“. Die Gäste dankten es mit sehr großem Zuspruch.
Der Genuss mit allen Sinnen stand unaufhörlich im Vordergrund. Auch die Ohren kamen nicht zu kurz, nicht nur beim Aufziehen der Weinflaschen oder dem frischen Prickeln des Mineralwassers oder dem fröhlichen Klang der Gläser beim Anstoßen. Ohren und Augen wurden gefangen von der wechselhaften Darbietung stimmungsvoller Lieder der Sopranistin Manja Freitag. Die Lieder schmiegten sich in den Abend und das Gesamtarrangement. Das Besondere, was dieses Aufeinandertreffen der Diener des guten Geschmacks schaffen konnte und schaffte, war im Verständnis und Sprachgebrauch eines der führenden Vordenker der Branche, Klaus Kobjoll vom Schindlerhof Nürnberg, ein gastronomisches Kunstwerk. In unserer bescheideneren Betrachtung eher ein geschmackliches Kleinod von exquisiter Form und besonderer Güte.

Verwirklicht wurde durch arbeitsintensive Vorbereitung ein original pommersches Menü:

•    mit ausschließlich einheimischen regionalen Rohstoffen
•    abgestimmt auf die Geschmack prägende Nuancen der Weine und
•    begleitet von harmonisierenden Mineralwässern zu jedem Gang

aber auch präsentiert

•   in hoher Verständlichkeit mit klaren deutschen Worten und
•    auch in Niederdeutsch (Plattdeutsch)
•    in stilvollen Räumen des alten Kloster
•    mit bezaubernder gastronomisch kultureller Atmosphäre und
•    für veränderte Verzehrgewohnheiten

Es waren bleibende Eindrücke und Geschmackserlebnisse für alle Sinne. Das ging nur mit und bei Freunden.

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