Dass die Prignitz nicht nur für ihre malerische Landschaft, ihre historischen Schlösser und Gutshäuser oder die vielen Störche im „Europäischen Storchendorf Rühstädt“ bekannt ist, sondern auch kulinarisch etwas zu bieten hat, beweist neben dem berühmten Knieperkohl auch wieder eine zunehmende Zahl an kleinen Brauereien, die sich und ihre Erzeugnisse nicht „unter den Scheffel stellen“ müssen.


Bier aus der Prignitz„Die Tradition des Bierbrauens in der Prignitz reicht mindestens bis in das 16. Jahrhundert zurück“, erklärt Uwe Neumann, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Bis nach der Jahrtausendwende wurde in der Region noch eine Großbrauerei betrieben, die jedoch 2008 ihre Produktion einstellte und schloss. Jetzt aber haben Liebhaber des Gerstensaftes dank der neuen Hausbrauereien in der Prignitz erneut ein gemütliches Zuhause sowie einen würdigen und vor allem schmackhaften Ersatz gefunden. In unterschiedlichen Brauereien und in unterschiedlicher Quantität produzieren die Braumeister wieder individuelle Biere nach deutschem Reinheitsgebot und fernab des einheitlichen Geschmackes industrieller Massenproduktion.

Seit Ende 2009 wird beispielsweise im Brauhaus der Alten Ölmühle in Wittenberge die Tradition des Bierbrauens mit der Produktion des „Wittenberger Herzbräu“ erneut gelebt. In der Schaubrauerei der Ölmühle werden drei unterschiedliche Sorten gebraut und auch nur dort frisch vom Fass ausgeschenkt. Den neugierigen Gast erwartet neben einem mild-herben Pils und einem vollmundigen bernsteinfarbigen Spezial auch ein dunkles Bier, das durch einen höheren Spezialmalzgehalt sowie ein deutlich stärkeres Hopfenaroma von sich reden macht. Das Besondere an den Sorten ist, dass die Biere nicht gefiltert werden und somit alle Vitalstoffe, die in Gerstenmalz, Hopfen und Hefe enthalten sind, im Bier verbleiben. „In Maßen getrunken wirkt ungefiltertes Bier deshalb sogar gesundheitsfördernd. Das ist schon seit Jahrhunderten bekannt und heute sogar wissenschaftlich belegt“, berichtet Andreas Hoppe, Braumeister in der Alten Ölmühle in Wittenberge. Seit kurzem bietet das Brauhaus für Feinschmecker zusätzlich ein spezielles Rauchbier an.

Auch im romantischen Innenhof Norddeutschlands ältester und größter Wasserburg, der Plattenburg kann man laue Sommernächte mit einem hausgebrauten Bier verbringen. René Günther, „Burgherr“ des wehrhaften Anwesens, begann im Mai 2014 mit dem Brauen eigener Biere, und inzwischen haben sich vier Sorten – „Burgbräu“ als naturtrübes Pils, die „Schwarze Magd“, ein Dunkles mit Honig, der „Schwarze Vogt“ ohne Honig sowie das „Rittergold“ als helles Honigbier – etabliert. Dazu kommen noch je nach Jahreszeit Saisonbiere wie ein Bock- bzw. ein Winterbier.

Seit gut einem halben Jahr braut nun auch Rico Knorr, Inhaber des kürzlich mit dem Qualitätsgütesiegel ServiceQualität Deutschland ausgezeichneten Landhotels Prignitzer Hof im Pritzwalker Ortsteil Buchholz seine individuellen Biersorten. Als Standardangebot findet sich in den Fässern des Prignitzer Hofs das „Prignitzer Hofbräu“, ein nach einer speziellen Rezeptur gebrautes Pils. Die weiteren Biersorten variieren je nach Jahreszeit von fruchtigem Holunderbier im Sommer bis hin zu würzigem Schwarzbier in der kalten Jahreszeit. In dem halben Jahr seines Bestehens konnte Knorr bereits rund 1.500 Liter des beliebten Getränkes produzieren und an die Besucher des Landhotels ausschenken. „Besonders Gäste von außerhalb freuen sich, ein typisches Bier der Region zu trinken und nicht nur Einheitsbrei serviert zu bekommen“, so Knorr weiter.

Ein weiteres „Prignitzer Original“ wird in der Triglitzer Koebemühle gebraut. In der um 1703 erbauten und noch zum Teil als Denkmal erhaltenen Mühlenschänke braut Betreiber und Namensgeber Heinz Koebe neben dem Bio-Mühlenbräu auch Heil- und Wildkräuter-Spezialitäten wie Heilkräuterschnäpse.

Dies ist ein Beitrag vom Tourismusverband Prignitz e.V.

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